Fränkische Tapas Vegetarisches

Grüne Soße am Gründonnerstag

Foto Grie Soß mit gekochtem Ei und Pellkartoffel

Gründonnerstag. Das ist der Donnerstag vor dem Osterfest, an dem in vielen Gegenden traditionell Spiegelei, Spinat und Pellkartoffeln aufgetischt werden. So auch in Franken, gewissermaßen als fränkische Variante der Grünen Soße. Doch auch in Franken mag ich die typische Grüne Soße, oder „Grie Soß“ nicht missen.

Der englische Gruß

„Wir kläppern den englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muss“. Mit diesem Ruf ziehen die Kläpperer, wie die Kinder mit ihren hölzernen Ratschen genannt werden, von Gründonnerstag bis Karsamstag durch die fränkischen Dörfer. Da die Kirchenglocken in dieser Zeit schweigen, übernehmen sie deren Aufgabe und laden die Katholischen mit ihrer Klapper zum Kirchgang ein.

Von Gründonnerstag bis zur Osternacht

Der englische Gruß wird nicht etwa deswegen so genannt, weil er tatsächlich in englischer Sprache gesprochen wird, sondern weil die ersten Worte des „Ave Maria“ lauten: „Der Engel des Herrn“.
Vom Gründonnerstag an schweigen die Kirchenglocken – und läuten erst in der Osternacht. In der Zwischenzeit laufen die Kläpperer mit ihren Holzratschen die Straßen auf und ab, laden zu Messen und Gebetszeiten ein.
Eine Kläpper ist ein recht einfaches Instrument: Auf einer Walze sind Nocken angebracht, die dafür sorgen, dass sich die Holzleisten heben. Vorne an den Holzleisten sind Klötze. Diese schlagen auf den Resonanzkörper und erzeugen dabei das typisch laute Klappern.

Fränkische Kläpper auch Ratschen genannt
Anheben des Klöppels durch die Nocken der Walze

Der Brauch ist über 500 Jahre alt

Seit mehr als 500 Jahren gibt es diesen Brauch, der von den Kindern selbst organisiert wird. Am Gründonnerstag treffen sich alle Kinder mit ihren Kläppern und wählen einen sogenannten Meister. Dieser teilt die Kinder in kleinere Gruppen ein und bestimmt, wer wann in welchen Straßen laut zu kläppern hat. Samstags ab 14 Uhr laufen die Kläpperer ebenfalls von Haus zu Haus. Jetzt fordern sie den Lohn für ihre geleistete Arbeit und rufen laut: „Zwaa hods gschlogn, Eier wöll mer hobn“.
Gab es früher traditionell rohe Eier als Lohn fürs Kläppern, bekommen die Kinder heutzutage meistens Süßigkeiten oder Geld.

Grüne Soße

Grüne Soße

Die grüne Soße oder "grie Soß" gibt es traditionell in Hessen am Gründonnerstag
Gericht Hauptgericht
Küche Deutsch

Zutaten
  

  • 7 Kräuter Borretsch, Dill, Kerbel, Petersilie, Sauerampfer, Schnittlauch und Zitronenmelisse
  • 500 Gramm Naturjogurt
  • 250 Gramm Sauerrahm oder Schmand
  • 400 Gramm Kartoffel
  • 4 Eier
  • 1 TL Senf
  • Salz, Zucker und Zitronensaft

Anleitungen
 

  • Die Kräuter von den Stielen befreien und fein hacken
    Foto Kräuter für die grüne Soße
  • Die Kräuter im Jogurt mit dem Stabmixer fein hacken und dabei so viel Jogurt, Sauerrahm oder Schmand zugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
    Foto Kräuter für die Grüne Soße werden mit dem Stabmixer püriert
  • Mit Salz, Zucker, Senf und Zitronensaft abschmecken
    Foto Grüne Soße mit Ei und Pellkartoffeln
  • Dazu gibt es Pellkartoffeln und gekochtes Ei

Uraltes grie Soß-Rezept einer Kasselänerin
Grüne Soße wird traditionell aus 7 Kräutern hergestellt

Kräuter:
von oben links: Zitronenmelisse, Dill, Schnittlauch, Petersilie
von unten links: Sauerampfer, Kerbel, Borretsch

 

Dann wünsche ich noch einen guten Appetit und frohe Ostern!

Foto Gründonnerstagssuppe
Gründonnerstagssuppe

Gründonnerstagssuppe, die fränkische Variante der Grünen Soße. Bitte Name anklicken, um zum Rezept zu gelangen.

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