Rosen sind echte Diven
Will ich es nett sagen, bezeichne ich die Rosen als Diven. Ich könnte sie allerdings auch Zicken nennen. Nur wenn ihnen alles passt, blühen sie reichlich. Sie wollen das richtige Futter, ausreichend Wasser, aber bitte nicht zu viel davon. Werden sie von der Sonne verwöhnt, blühen sie auf, wenn nicht, lassen sie die Blätter hängen.
Sie duften mit dem Lavendel zu ihren Füßen um die Wette, wie die feinen Seifen, die es bei der Großmutter zwischen der Wäsche gab. Mit ihren ineinander gekuschelten Blättern gewähren sie keinen Einblick in ihr Inneres und widersetzen sich den Bildern, die ich von ihnen machen möchte. Ich muss mich vorsichtig nähern, wenn nicht, sticht sie zu, kratzt, schrammt über die Haut.
Hinter der Laube stand die Rose
Im Garten der Urgroßeltern stand eine Rose, hinter der Laube, dort, wo sie vom Eingang fast nicht zu sehen war. Hier stand ein Bänkchen, umkränzt und gekrönt von einem üppig blühenden Rosenbusch. Es war ganz versteckt, vielleicht sollte niemand den Rückzug bemerken. Es war ein ungestörter Ort, einer, an dem mich kaum jemand gesucht und nur dann gefunden hat, wenn er auf dem langen Mittelweg durch den Garten, direkt auf das Hüttchen zuging. Das Gartenhüttchen, in dem der harzige Geruch der im Alter ergrauten Bretter immer noch in der Luft schwebte. Hinten war ein kleines, staubiges Fenster, mit Spinnweben als Gardinen. Wurde die Tür geöffnet, flüchteten deren schwarze Bewohnerinnen in ihre dunklen Ecken.
Hinter diesem Hüttchen, an dessen Wänden Grubber und Harke, Hacke und Gülleschöpfer auf ihren Einsatz warteten, stand das Bänkchen. Hier konnte ich sitzen, lesen, ungestört sein, niemand wollte etwas, niemand erwartete etwas, ich konnte in Geschichten unterwegs sein und zwischen Buchdeckeln die Zeit vergessen.
Vielleicht stammt meine Liebe zu Rosen aus dieser Zeit, ich weiß es nicht. Die Rosenbowle kostete ich dagegen im Kloster Haydau, in Morschen – und bekam das Rezept:
Rosenbowle
Zutaten:
3 Biolimetten
Blätter von 6 ungespritzten Rosenblüten
4 cl Limettensaft
150 ml roter Traubensaft
300 ml Kombucha
2 cl Rohrzuckersirup (ich habe ihn dieses Mal durch Holunderblütensirup ersetzt)
2 cl Rosenwasser
750 ml Sekt und Eiswürfel
Zubereitung:
Die Limetten in Spalten schneiden, mit den Rosenblättern, Säften, Kombucha, Sirup und Rosenwasser in ein Bowlegefäß geben. 12 Stunden kalt stellen. Mit Sekt auffüllen und genießen.
Rohrzuckersirup: 150 ml kochendes Wasser, dort 150 g Rohrzucker hineingeben und unter Rühren kurz aufkochen, bis der Sirup klar wird.
Filmbeitrag zur Herstellung unserer Rosenbowle in Bayerischen Fernsehen – Zwischen Spessart und Karwendel.
Link zum Film: Fränkische Köstlichkeiten – Rosentrunk und Hollerblüte
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Rosenbowle pdf Rezeptanleitung
Chabeso, ein weiteres Getränkerezept auf diesem Blog. Bitte Bild anklicken, um zum Beitrag zu gelangen.