Fleisch Fränkische Tapas

Fränkische Leber mit Zwiebeln, Äpfeln, Cassis und Kartoffelbrei

Leber mit Zwiebeln, Apfelringen und schwarzer Johannisbeerlikör
Leber mit schwarzen Johannisbeerlikör-Soße
Fränkische Leber mit kandierten Zwiebeln und Apfelringen und einer Balsamico-Cassis-Soße
Eigentlich aßen wir alles, was unsere Mutter auf den Tisch brachte. Es gab jedoch ein Gericht, bei dem meine vier Brüder die Nase rümpften – während ich mich riesig darauf freute. Das war Leber mit Kartoffelbrei.

Dabei war nicht der Kartoffelbrei das Problem, sondern die Leber: Die Mutter musste jeden meiner Brüder einzeln und mit Nachdruck auffordern, sich doch bitte an den Tisch zu setzen. Jeder bekam ein Stück Leber auf den Teller und einen großen Klecks mit Kartoffelbrei.
Auch wenn meine Brüder bei jedem Bissen so taten, als müssten sie eine scheußliche Medizin schlucken, achtete die Mutter darauf, dass jeder sein ihm zugeteiltes Stück aß.
Doch wir machten uns ein Spiel daraus:
Während einer von uns die Mutter ablenkte, schoben mir die anderen Brüder jeweils ein Leberstückchen zu. Damit die Mutter nichts merkte, schob ich es rasch in den Mund. Wurde einer erwischt, musste er sein Stück Leber wieder nehmen und selbst in den Mund stecken. Dann ließ sie ihn nicht mehr aus den Augen, so lange, bis er das Stückchen Leber auch wirklich heruntergeschluckt hatte. Dazu waren wir auch noch schadenfroh und machten schlaue Sprüche:
„Des hossd edz dervoo“
„Dir körrd nedd mehrra, einfoch die Murrer zer hindergee“
„Klana Sündn schdraafd der Herr hald soford“

Und beteuerten unserer Mutter gegenüber, dass wir völlig unschuldig wären:
„Mamma, dess würd ich niiiiieeeee machn“
„Mamma, dess hedd ich mir nie draud, woss der … gmachd hodd“
„Ich ess mei Leber, a wenns mer schwerfölld“

Gab es Leber, war ich der letzte, der vom Tisch aufstand. Bis zum Schluss wartete ich ab, ob ich nicht doch ein zusätzliches Stück Leber von meinen Brüdern bekam. Ließ sich unsere Mutter erweichen, so dass meine Brüder ein Stück Leber auf dem Teller zurücklassen durften, hatte ich Glück.
Allerdings musste ich anschließend oft sehr lange warten, bis es das nächste Mal Leber gab.

Fränkische Leber mit Cassis

Zutaten:
Leber vom Kalb, Rind oder Schwein (Menge nach Bedarf)
2 säuerliche Äpfel (z.B. Boskop)
2 zwei Zwiebeln
Honig
Schwarzer Balsamico
Schwarzer Johannisbeerlikör (Cassissee/Cassis)
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Die Zwiebeln halbieren und in Ringe schneiden. Dann in einer Pfanne glasig anbraten, bis sie glasig sind. Jetzt wird der Honig untergerührt und die Zwiebeln solange gebraten, bis sie eine schöne braune Farbe haben.

Zwiebeln für die Leber mit Honig kandieren

In der Zwischenzeit die Äpfel schälen und das Kerngehäuse ausstechen.
Mit den Äpfeln in einer gesonderten Pfanne ebenso verfahren wie mit den Zwiebeln.

Knadierte Äpfel für fränkisches Leberrezept
Apfelringe werden ebenfalls mit Honig in einer Pfanne kandiert

Danach werden die Äpfel mit den Zwiebeln vermengt und mit einem Deckel obendrauf werden sie warmgehalten.
Jetzt die Leber waschen und mit Papiertücher trocken tupfen.
Wichtig, Leber erst auf dem Teller würzen. Dann kommen sie in die heiße Pfanne und werden bei mittlerer Hitze von beiden Seiten angebraten, jeweils ca. 3 bis 5 Minuten. Je nachdem wie durch man es gerne hat.

Nach dem Wenden der Leber gibt man die kandierten Zwiebeln und Äpfel hinzu und gießt einen kräftigen Schluck Balsamico und Cassis darüber.
Leicht reduzieren lassen und die Leber sofort mit Kartoffelbrei servieren.
Jetzt darf die Leber gesalzen und gepfeffert werden, falls nötig.

Das ursprüngliche Rezept meiner Mutter enthielt jedoch weder Balsamico, noch Johannisbeerlikör.
Der Tipp stammt von meiner Mitbewohnerin.
Wer das aber einmal probiert hat, wird merken, wie lecker das ist.
Übrigens stellen wir den Cassis mit den schwarzen Johannisbeeren aus unserem Garten und mit einem fränkischen Doppelkorn selbst her.

Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkische Leber mit Cassis pdf Rezeptanleitung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Franken ist wie ein kleines Wunderland