In Franken wird zu den Bratkartoffeln gerne geräucherte Bratwurst gegeben, sogenannte Bauernseufzer.
Seit dem 19. Jahrhundert gehören Kartoffeln zu dem, was landläufig als Grundnahrungsmittel bezeichnet wird. Sie waren vor allem billig und machten satt.
Dort, wo Brotscheiben abgezählt auf dem Tisch kamen, gab es in der Regel trotzdem ausreichend Kartoffeln, jedenfalls so viele, dass es lich lohnte, sonntags so vielen von ihnen für die Klöße zu kochen, dass sie montags als Bratkartoffeln in der Pfanne lagen.
Die Herkunft des Namens Bauernseufzer ist nicht gesichert. Eine Legende meint: In dem Moment, als die Bauern ihre Wurst beim Lehnsherren abgeben mussten, seufzten sie ihr lange hinterher. Ein Metzger erklärte mir, dass die Bauernseufzerwurst so lange dauernde menschliche Luftentweichungen verursachen, wie die Wurst lang ist.
Doch weil wir in unseren 6-Männer-Haushalt nicht gerne und nur selten einkaufen gingen, besorgten wir vor allem die Lebensmittel, die wir lange lagern konten: Essiggurken und Wienerle. Deswegen landeten bei uns die Wienerle in der Bauernpfanne – und keine geräucherten Bratwürste.
War das Essen in der Pfanne fertig, wurde diese direkt und ohne unnötige Umstände auf ein dickes Schneitbrett in der Mitte des Tisches platziert.
Wir saßen drumherum, sparten uns den Umweg über einzelne Teller – und damit auch deren Abwasch – spickten uns die Stücke mit den Gabeln heraus.
Hätte uns jemand beim Essen beobachtet, keine Ahnung, vielleicht hätte er den Eindruck gehabt, dass es mit unserer Zivilisiertheit nicht sehr weit gekommen sein dürfte.
Die Gabeln kreuzten sich eifrig, jeder versuchte, die besten Happen für sich aufzuspießen, und schob dabei die Gabel des anderen zur Seite. Fielen die gerade aufgespießten Kartoffel oder Wurstsücke nach unten, beschwerten wir uns lautstark.
Fränkische Bauernpfanne
Zutaten:
4 gekochte Kartoffeln vom Vortag
4 Bauernseufzer (wahlweise Stadtwurst oder Wiener)
4 Essiggurken
2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
Kümmel, Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Zwiebeln kleinschneiden und in der Pfanne anschwitzen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln vom Vortag, Knoblauch, Essiggurken und Bauernseufzer oder andere Kochwürste in Scheiben schneiden.
Jetzt die Kartoffel und den Knoblauch zu den Zwiebeln in die Pfanne geben und ebenfalls mitbraten. Nach ein paar Minuten kommen die Bauernseufzer zusammen mit den Essiggurken dazu. Wer mag kann noch ein rohes Ei in die Pfanne schlagen. Mit Kümmel, Salz und Pfeffer abschmecken.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkische Bauernpfanne pdf Rezeptanleitung
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