Saibling grillen – wie es die Indianer machten.
Im Juli führt uns die kulinarische Weltreise von „Volker mampft“ nach Kanada.
Essen aus Nordamerika kenne ich schon seit meiner frühesten Kindheit.
Nach dem Krieg wurden im Elternhaus meiner Mutter Vertriebene aus Tschechien einquartiert. Diese hatten Verwandte in Amerika: Ein Onkel aus der Familie war in den 20gern des letzten Jahrhunderts dorthin ausgewandert und lebte direkt an der kanadischen Grenze in Detroit.
Kam er zu seinen Verwandten nach Deutschland, brachte er auch für meine vier Brüder und mich Geschenke und Süßigkeiten mit. Da sein Neffe Alfred, der im Haus unserer Oma wohnte, sehr gut englisch sprach, wurde er von den amerikanischen Besatzungstruppen beschäftigt. Er brachte uns ebenfalls gelegentlich amerikanische Kaugummis, Schokolade und Eis mit.
Weihnachten landete bei uns auch schon mal ein amerikanischer Truthahn im Backofen, sehr zur Freude meiner Mutter. An einem solchen Vogel aßen wir nämlich ganze drei Tage lang und sie brauchte während dieser Zeit nicht zu kochen.
Kam die Cousine aus Amerika zu Alfred, lauschten wir Jungs ganz gespannt, was sie uns über Amerika, Kanada und die Indianer erzählen konnte. Daher habe ich ein typisches indianisches Gericht gewählt:
Die Ureinwohner an der amerikanischen Pazifikküste garten ihre Fische auf Zedernholzbretter über dem Feuer. Man nennt das Planken-Grillen. Damit das Holzbrett nicht verbrennt, wird es vorher einige Stunden ins Wasser gelegt. Anschließend stellt man es zusammen mit dem Grillgut an das offene Feuer, so dass das Zedernbrett sein Aroma an den Fisch abgibt und gleichzeitig dafür sorgt, dass der Fisch nicht verbrennt.
Neben Lachs ist auch der Saibling in Kanada heimisch. Und weil der Saibling hier in Franken gezüchtet wird, grille ich Saibling auf einem Zedernholzbrett.
Die Lehranstalt für Fischerei in Aufseß in der Fränkischen Schweiz hat den kanadischen Seesaibling mit seiner europäischen Artgenossin gekreuzt. Herausgekommen ist ein sehr geschmackvoller und beliebter Speisefisch, der Aufseßer Saibling.
Als Beilage gibt es Wildreis. Er ist das traditionelle Grundnahrungsmittel der kanadischen Ureinwohner.
Übrigens hat der Ort Aufseß noch etwas mit Kanada gemein. Auch hier trinkt man sehr gerne Bier, das steht sogar im Guinessbuch der Rekorde. Der Ort Aufseß hat nämlich vier Brauereien aber nur 1500 Einwohner und damit die größte Brauereidichte der Welt.
Saibling grillen wie die Indianer
Zutaten:
Frische Saiblinge
Wildreis
Räucherbrett
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Das Räucherbrett mindestens zwei Stunden im Wasserbad einlegen und beschweren, damit es komplett unter Wasser bleibt.
Den Wildreis nach Anleitung zubereiten. Wir empfehlen ihn vorher 12 Stunden in Wasser quellen zu lassen, damit er weicher wird.
Den ausgenommenen Fisch filetieren und anschließend salzen und pfeffern.
Link zum YouTube-Video: Wie man Fisch schnell und fachgerecht filetiert.
Das Räucherbrett nun wenige Minuten mit der glatten Seite (Grillseite) nach oben auf dem Grill legen.
Nun die Saiblingfilets auf die glatte Seite der Grillplanke legen und ca. 15 Minuten garen.
Hier gibt es mehr Informationen zu Blanken-Grillen
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