Heute ist wieder der Fünfte eines Monats. Und die nette Frau, die auch brüllen kann, möchte wieder wissen, was man so den ganzen Tag eigentlich macht. Oder kurz WMDEDGT?
Heute gab es seit gefühlten Ewigkeiten bei uns endlich einmal Rippchen, oder Rifferla wie wir sie hier nennen. Deswegen machte ich mich gleich nach dem Frühstück auf den Weg, die benötigten Sachen dafür einzukaufen.
Nachdem die Rifferla gekocht, verspeist und anschließend der Kaffee getrunken war, gingen wir noch ein wenig raus, auch wenn das Schmuddelwetter dafür nicht sehr einladend war. Was sein muss, muss sein!
Den Abend lassen wir mit einem guten Buch, einer heißen Tasse Tee vor unserem sehr angenehm warmen Holzofen ausklingen.
Fränkische Rifferla
„Den Hunden ist es egal, welche Rippchen sie bekommen“, meinte die Fleischereifachverkäuferin, als ich bei ihr vor knapp 40 Jahren einmal 3 Kilogramm flache Schweinerippchen bestellte. Ich war etwas irritiert wegen dieser Aussage, denn woher wollte die Verkäuferin wissen, ob ich Hunde habe.
Dabei hatte ich überhaupt keine Hunde.
Schließlich sollte das unser Sonntagsessen werden.
Und außerdem, nur wenn die Rippchen flach sind, kann man sie gut in der Pfanne anbraten.
Aber das konnte die Fleischereifachverkäuferin ja nicht wissen.
Ich hielt es auch für unnütze, ihr das zu erklären und bestand einfach weiter auf meine flachen Rippchen, die ich dann schließlich auch bekam.
Die Rippchen kosteten in den 80ern nur ein paar Deutsche Mark. Das war wichtig, denn wir fünf Brüder hatten damals kein Geld, aber dafür einen großen Hunger.
Jetzt fehlte nur noch eine Dose mit Sauerkraut und zwei Beutel Kloßteig und das Sonntagsessen war gerettet.
Rippchen kennen fast allen Küchen. Typisch fränkisch werden die Rifferla erst, wenn sie ordentlich mit Majoran (oder Beifuß), Knoblauch und Kümmel gewürzt und mit Klößen und Sauerkraut gereicht werden.
Rifferla mit Klößen und Sauerkraut
Zutaten:
Flache Schweinerippchen nach Bedarf
Suppengemüse (Sellerie, Karotte, Lauch und Petersilie)
1 Zwiebel
Knoblauchpulver
1 TL Gemüsebrühe
Majoran oder Beifuß (getrocknet oder frisch)
Kümmel ganz
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Das Suppengemüse waschen, zerkleinern und in einer Pfanne anbraten. Jetzt die Rippchen waschen, trocken tupfen und von beiden Seiten mit den Gewürzen kräftig einreiben.
Anschließend ebenfalls von beiden Seiten in einer Pfanne scharf anbraten.
Alles in einen Bräter geben und mit Brühe aufgießen, bis es fast bedeckt ist.
Den Bräter verschließen und bei 180° C ca. eineinhalb Stunden schmoren lassen. Die Rippchen dabei alle 20 Minuten wenden, oder mit Soße übergießen, damit sie schön knusprig werden.
In der Zwischenzeit die Klöße und das Sauerkraut zubereiten.
Wenn die Rippchen fertig sind, kann das Suppengemüse abgeseiht werden – haben wir aber nie gemacht.
Die Soße eventuell mit Speisestärke oder Mehl andicken und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Rifferla pdf Rezeptanleitung