Fränkischer Wirsing ist ein echt regionales Gemüse, jedenfalls so, wie er in Franken typischerweise zubereitet wird. Die Franken lieben ihren Wirsing. Er wird als Gemüse zu den hellen Fleischsorten, wie Schwein und Geflügel gegessen. Zu Wild und Rind dagegen schätzt der Franke dagegen das Blaukraut, wie hier der Rotkohl genannt wird.
Als Kinder war der Wirsing unser Lieblingsgemüse, von dem wir nie genug bekamen und von dem nie etwas im Topf blieb. Damit es nicht zu Streitigkeiten kam, musste meine Mutter den Wirsing sorgfältig aufteilen. Dazu gab es entweder Schweinebraten als Schäufela, Rollbraten, Rippchen oder einfachen Braten.
Im Herbst kochte meine Mutter viel Wirsing und lagerte diesen fertig zubereitet im Keller. In der damals schon üblichen Gefriertruhe lag dann der Vorrat für die vielen Schweinefleischsonntage. Samstags holte sie ihn dann aus seinem eisigen Versteck, so dass er viel Zeit zum Auftauen hatte. Am Sonntag musste sie ihn nur noch aufwärmen und abschmecken. Das war für meine Mutter, die einfach eine begnadete Köchin war, nicht weiter schwer
Fränkischer Wirsing
Zutaten:
1 großer Wirsing
1/4 l Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer und Muskat
Zubereitung:
Die äußeren und manchmal etwas welken Blätter vom Wirsing entfernen. Anschließend den Stiel entfernen und die Blätter alle einzeln abziehen. Die Wirsingblätter in einem Topf geben und mit heißem Wasser blanchieren. Werden sie anschließend mit kaltem Wasser abgeschreckt, behalten die Blätter ihre grüne Farbe.
Jetzt werden die Blätter klein geschnitten und in einem Topf mit Gemüsebrühe ca. 10 Minuten weichgekocht.
Früher wurde der Wirsing durch einen Fleischwolf gedreht, heute reicht mir der Stabmixer. Ist alles zu flüssig, hilft eine Einbrenne.
Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Ein Schuss Sahne verfeinert das Ganze.
Wirsingemüse dient in der fränksichen Küche als Beilage zu Braten aus hellem Fleisch wie Ente, Gans oder Schwein.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkisches Wirsinggemüse pdf Rezeptanleitung