Wenn man an Nudeln denkt, denkt man an italienische Pasta, na gut, manchmal auch an schwäbische Maultaschen, die sind ja auch aus Nudelteig. Aber Franken? Franken ist doch für seine Klöße bekannt. Dabei haben die Franken schon immer auch Nudeln gemacht.
Leider ist davon nur wenig überliefert. Deshalb probiere ich heute eine fränkische Version der schwäbischen Maultasche, stecke jedoch keine schwäbische Füllung, sondern katholisches Bratwurstbrät hinein.
In Franken wird nämlich nicht nur zwischen der katholischen und evangelischen Religion als solcher, sondern auch zwischen katholischem und evangelischem Bratwurstbrät unterschieden. Während die Evangelischen pflichtbewusst ihre Arbeit erledigt haben, wollten die Katholischen lieber etwas feiner sein. Daher ist das Brät bei den Evangelischen grob und bei den Katholischen feiner. So hat mir das ein hiesiger Metzger mal erklärt.
Sicherlich mag es Ausnahmen geben, schließlich sind Grenzen hier oft fließend. In der fränkischen Schweiz beispielsweise werden die katholischen Bratwürste, also die ganz feinen, eher zum Kochen und die evangelischen eher zum Braten oder Grillen verwendet.
Heute ist wieder Foodblog-Party: Lecker für jeden Tag, in der es diesmal um Gewürze und Kräuter geht. Daher würze ich die Soße, die ich zu den fränkischen Teigtaschen mache, mit einem ganz typisch fränkischen Gewürz, dem Meerrettich. Immerhin waren meine Vorfahren Gewürzhändler und zogen vor allem mit Meerrettich bis nach Oberbayern.
Fränkische Teigtaschen mit katholischem Bratwurstbrät in Meerrettichsoße
Zutaten:
für die Teigtaschen
400 g Mehl
4 Eier
1/2 TL Salz
für die Füllung
8 Bratwürste mit feinem Brät
für die Soße
1 frische Meerrettichstange (notfalls geht auch Meerrettich aus dem Glas)
1/2 Becher Sahne
100 ml Rinderbrühe
Zitronensaft
Salz
Zucker
Muskat
Zubereitung:
Teigtaschen:
Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Kuhle machen. Die Eier in die Kuhle schlagen und das Salz hinzugeben. Mit einer Gabel die Eier verrühren und das Mehl langsam einarbeiten. Wenn das Mehl vollständig eingearbeitet ist, den Teig mit der Hand ca. 10 Minuten kneten. Der Teig an den Handflächen lässt sich mit etwas Mehl abreiben. Jetzt den Teig in eine Schüssel geben, mit einem Tuch abdecken und 5 Minuten ruhen lassen. Den Teig nun in zwei gleich große Stücke teilen und einen Teil auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 1-2 mm dünn ausrollen.
In der Zwischenzeit das Brät mit einem Messerrücken aus den Bratwürsten streifen und mit einem gehäuften Teelöffel voll im Abstand von ca. 7 cm auf den Teig gleichmäßig viele Häufchen verteilen.
Dann die zweite Teighälfte auf die gleiche Größe ausrollen und über den anderen Teig legen. Den Teig um die Bratwursthäufchen vorsichtig andrücken, so dass eine Mondlandschaft entsteht.
Die Teigtaschen können nun mit einem Glas oder Plätzchenform mit ca. 5 cm Durchmesser ausgestochen werden. Ebenso kann man mit einem Teigrädchen gleichmäßig große Teigtaschen schneiden.
Die Ränder der Teigtaschen werden mit einer Gabel fest angedrückt.
Die Teigtaschen werden nun im sprudelnden Salzwasser 5 Minuten gekocht und anschließend sofort mit der Meerrettichsoße serviert.
Soße:
Die Butter kommt in ein kleines Töpfchen, wenn sie geschmolzen ist, wird der Meerrettich dazugegeben und leicht angebraten. Danach Rinderbrühe und Sahne dazu, alles köcheln und ein wenig reduzieren lassen. Wer mag, kann alles mit dem Pürierstab noch ein bisschen feiner reiben. Mit Salz, Muskat und Zucker abschmecken und mit etwas Zitronensaft abrunden.
Tipp: Wer die Soße flüssiger oder schärfer haben will, gibt einfach mehr Brühe und Meerrettich dazu und verkürzt die Kochzeit. Der Meerrettich verliert seine Schärfe, je länger er gekocht wird.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkische Teigtaschen mit katholischem Bratwurstbrät pdf Rezeptanleitung
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