Wusstet Ihr, dass die Männer in Ungarn in der Küche nichts verloren haben?
Vor gut 20 Jahren habe ich einen Schüleraustausch nach Ungarn begleitet und war als Lehrer privat bei einer Familie untergebracht. Damit erlebte ich die ungarische Gastfreundschaft und deren Küche gewissermaßen hautnah.
An einen Abend waren wir beim Rektor der Schule abends zum Essen eingeladen, doch als wir kamen, war es noch nicht fertig. Ich wollte in die Küche gehen und helfen, aber die ungarischen Kolleginnen haben mich sofort weggeschickt: „Männer haben in der Küche nichts verloren“. Die Frauen drückten dem Rektor eine große Schüssel mit Fleischstücken in die Hand und wir gingen damit in den Keller. Dort war ein Dreibein mit einem Kessel und Gasbrenner darunter aufgebaut. Er stellte die Schüssel mit Fleisch ab und ging mit mir in den Vorgarten des mehrstöckigen Mietshauses.
Auf dem Boden lag eine große Tür aus Eisen. Er öffnete sie und eine Leiter führte in ein Kellerloch. Unten stand ein großer Kunststofftank, in dem etwas rotes schimmerte. Er führte einen dünnen Schlauch in den Tank, saugte kurz mit dem Mund am anderen Ende und schon floss eine rote Flüssigkeit in zwei Gläser. Es war Rotwein! Leckerer Rotwein! Viele Ungarn machen ihren Wein selbst, erklärte mir der Rektor.
Er füllte drei Flaschen ab und wir gingen damit zurück zum Fleisch.
Ich sah, wie der Rektor ein echtes ungarisches Gulasch schmorte. Das ist traditionell die Aufgabe der Männer. Nach anderthalb Stunden war es fertig. Wir trugen den Gulaschkessel zu zweit in die Wohnung. Hier warteten die Frauen bereits am gedeckten Tisch.
Unvergesslich blieb mir auch die ungarische Fischsuppe Halászlé, die an einem anderen Tag serviert wurde. Weil er die Fische noch fangen musste, hatte sich der Mann einer Lehrerin extra einen Tag frei genommen.
Auch hier kam alles in einen großen Kessel und der Mann fachte ein Holzfeuer darunter an.
Er rührte einen großen Holzlöffel in der Suppe und zeigte uns die einzelnen Fischarten, die in der Brühe schwammen.
Gelegentlich tauchte ein Fischkopf dabei auf, starte uns mit großen glasigen Augen an. „Der Kopf sei das Beste“ schwärmte der Mann. Damit die Fischstückchen nicht zerfallen, darf die Suppe nicht gerührt werden. Der Ungar schwenkte gelegentlich den Kupferkessel, damit der Fisch nicht am Boden anbrennt.
Die ungarische Küche ist vielseitig, abwechslungsreich und sehr lecker. Einen weiteren Vorgeschmack darauf bietet die kulinarische Weltreise von Volker mampft, bei der in diesem Monat viele Foodblogger ungarische Köstlichkeiten vorstellen. Die einzelnen Links zu den Rezepten findet ihr weiter unten.
Ungarische Fischsuppe mit Aischgründer Karpfen
Halászlé
Zutaten:
2 Zwiebeln
2 Karpfenfilet
1 Tomate
1 – 2 Kartoffeln
Gewürze:
1 – 2 EL Paprikapulver
1 TL Zucker
Salz, Pfeffer und Chili nach Belieben
Zubereitung:
Für den Fischfond lasse ich mir Fischreste vom Fischhändler geben. Ich koche sie zusammen mit den kleingeschnittenen Zwiebeln eine gute Stunde in einem geschlossenen Topf mit Wasser.
Anschließend entferne ich die Gräten und passiere den Fond durch ein Sieb. Die Tomaten werden in einem tiefen Schüsselchen mit heißem Wasser überbrüht und enthäutet.
Nach ein paar Minuten lässt sich ihre Haut problemlos abziehen. Zusammen mit den Gewürzen, den geschälten und in kleine Würfel geschnittenen Kartoffeln in den Fischfond geben und weitere 20 Minuten köcheln lassen.
Wer eine sämige Soße möchte, sollte die Suppe pürieren.
In der Zwischenzeit entferne ich die Haut von den Karpfenfilets und schneide sie in mundgerechte Stücke.
Diese in den Topf geben und noch weitere 30 Minuten leicht köcheln lassen.
Dazu isst man Brot.
Die Ungarn trinken als Aperitif gerne einen Tokajer. Ein Dessertwein aus dem Norden Ungarns, der in unterschiedlichen Süßegraden angeboten wird.
Hier geben zwei Ungarn Informationen über den Tokaji in einem you-tube-Film. Link
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Ungarische Fischsuppe mit Aischgründer Karpfen pdf Rezeptanleitung
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