panis militaris mundus
oder: römisches Soldatenbrot zum Picknick auf dem Staffelstein.
Der oberfränkische Staffelberg bei Bad Staffelstein wird auch Berg der Franken genannt. Von hier aus habe ich einen imposanten Blick in das Obere Maintal und den gesamten Gottesgarten, wie das Dreieck von Staffelberg, der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und Kloster Banz genannt wird und von Joseph Victor von Scheffel im Frankenlied besungen wurde. Von der A73 aus ist der Staffelberg mit seiner markanten Silhouette bereits von weitem zu sehen. Auf der anderen Seite der Autobahn thront Kloster Banz, gegenüber Vierzehnheiligen.
Die Kelten auf dem Staffelberg
Weil auf dem Staffelberg einst die keltische Stadt Menosgada stand, habe ich als Wegzehrung ein passendes Brot gebacken. Leider haben die Kelten weder Kochbuch und noch Rezepte hinterlassen. Da sie aber zur gleichen Zeit wie die Römer lebten, nahm ich ein römisches Rezept und buk ein panis militaris mundus, ein römisches Soldatenbrot mit Hefe.
Die römischen Soldaten versorgten sich selbst
Das buken sich damals die Soldaten selbst: Etwa acht bis zehn römische Soldaten bildeten eine Zeltgemeinschaft und verfügten über eine eigene Getreidemühle. Mit dieser mahlten sie ihre tägliche Ration Getreide. Zum Vollkornmehl kam einfach Wasser, Salz, Kräuter und im Fall des panis militaris mundus auch ein wenig Hefe. Hatten die Soldaten keine Hefe, buken sie flache Fladen aus dem Teig. Die waren sicherlich eher hart – doch so experimentierfreudig war ich nicht. Es sollte ja schmecken. Weil ich davon ausging, dass in einem römischen Feldlager kaum ein Backofen stand, habe ich das Brot einfach in einer Pfanne mit wenig Öl gebacken.
Dazu gab es Linsen, auch diese habe ich ganz römeruntypisch in der Pfanne auf dem Herd geschmort und mit Zwiebeln, Möhren, Lauch, Brühe und Schafskäse verrührt. Weil die Kelten bereits Vieh hielten und somit sicherlich auch Milch und Käse kannten, durfte so viel Luxus beim Picknick sein.
panis militaris mundus oder römisches Soldatenbrot
Zutaten
- 500 Gramm Dinkel-Vollkornmehl
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Honig
- 15 Gramm frische Hefe
- 400 ml warmes Wasser
- 2 EL Olivenöl
Anleitungen
- Das Mehl mit dem Honig und der Hefe in der Schüssel mischen, Salz, Öl und Wasser dazu. Der Teig wird gut eine Viertelstunde lang mit einem Holzlöffel gerührt: Dann ist alles gut miteinander vermischt. Aus dem Teig lassen sich mehrere flache Laibe bilden. Diese müssen noch etwa eine halbe Stunde lang an einem warmen Ort gehen. Anschließend kommen sie nacheinander in eine heiße Pfanne, die ich nur mit ein wenig Öl ausgestrichen habe. Sind die Brote fertig, kühlen sie einfach auf einem Kuchengitter aus.