Lieber Nikolai,
heute vor zwei Jahren bist Du von uns gegangen. Link: Todestag von Nikolai.
Wie schon im letzten Jahr bringe ich Dir ein Bild von dem Ahornbaum, den Deine Nachbarn zum Gedenken an Dich in euren Garten gepflanzt haben. Er ist wieder ein Stück gewachsen.
Heute morgen bin ich in der Benediktinerinnen-Abtei Kirchschletten, dort wird für Dich eine Messe gelesen, als Fürsprache bei Gott. Du würdest vielleicht sagen, das bringt nichts, aber ich denke, es schadet jedenfalls auch nicht.
Hatten wir sonntags keine Zeit zum Kochen, habe ich das Essen aus der Wirtschaft geholt. Du mochtest den Sauerbraten, aber auch das Prager Schnitzel.
Als ich einmal für Dich Prager Schnitzel bei der Gastwirtschaft hier im Ort geholt habe, hielt mich die Polizei an. Sie dachten, dass ich gerade vom Frühschoppen käme und wollten testen, ob ich Alkohol getrunken habe. Glücklicherweise akzeptierten sie meine Entschuldigung, dass Du keine Lust auf ein kaltes Schnitzel hättest und ich konnte weiterfahren.
Ich bin immer noch traurig, dass Du nicht mehr bei uns bist.
Ich frage mich, ob Du mit Deinem Tod Deine verloren geglaubte Freiheit wieder zurückbekommen hast.
Du hattest mir vor zwei Jahren eine Nachricht hinterlassen:
„Quite an experience to live in fear, isn’t it? That’s what it is to be a slave.
Das ist ein Zitat aus dem Film „Blade Runners“.
Roy, ein künstlicher Mensch, der den Menschen als Sklave diente, hat das gesagt. Roy war einer der Roboter, der eine weitaus höhere Intelligenz besaß als die Menschen, die ihn geschaffen haben. Roy erkannte, dass er in einer auf 4 Jahre begrenzte Lebenszeit nur Sklave des Geldes gewesen war. Sklave derer, die nur an sich selbst interessiert waren, aber nicht an ihm.
Du warst ebenfalls hoch intelligent, hattest einen IQ von 145. Du hast alles kritisch hinterfragt und viele Dinge erkannt.
Roy assoziiert sich als Engel, ist den Menschen überlegen, in jeder Hinsicht, nur eines fehlt ihm: Lebenszeit. Roy sucht nach Erlösung.
„All these moments will be lost in time, like tears in rain – time to die“, waren seine letzten Worte. Er hatte verstanden, dass es zur Menschlichkeit gehörte, den Tod zu akzeptieren. Das machte ihn frei.
Du bist ebenso frei und – was soll ich sagen – ich bin auch frei. Ich muss mir keine Sorgen mehr um dich machen. Ich trage dich stattdessen in meiner Erinnerung.
Meine Liebe zu dir lebt – und die Hoffnung, dich einst wieder zu sehen, spendet mir Trost.
Zum Osterfest stand in der „Zeit“ ein Artikel, in dem sich ganz unterschiedliche Menschen Gedanken zur Auferstehung gemacht haben. Manche haben sehr theologisch argumentiert, andere eher philosophisch. Aber in einem waren sie sicher: Beweisen lässt sie sich nicht, die Auferstehung. Sie bleibt ein Geheimnis, eines, das sich erst nach dem Tod offenbart. Bis dahin bleiben mir die Liebe, die Hoffnung und der Glaube, und ich verstehe Paulus sehr gut, wenn er sagt: „Am stärksten ist die Liebe“
Mach´s gut lieber Nikolai, du bist jetzt frei, wo auch immer Du bist
Dein Papa
PS: Ich habe Dich sehr sehr lieb!
Prager Schnitzel
Zutaten:
4 Kalbsschnitzel
4 Scheiben Prager Krustenschinken
2 Eier
frische Petersilie
Salz und Pfeffer
Zutaten für die Panade:
Mehl
2 Eier
10 ml Vollrahm
Semmelbrösel
Butterschmalz
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Schnitzel in Frischhaltefolie einpacken und mit einem flachen Gegenstand (keinem Fleischklopfer) flach klopfen.
Anschließend salzen und pfeffern.
Auf zwei Teller jeweils Mehl und Semmelbrösel verteilen.
In einem tieferen Gefäß zwei Eier aufschlagen und grob verrühren, das Eiweiß muss noch zu erkennen sein. Jetzt den Vollrahm leicht unter das Ei mischen.
Die Schnitzel zuerst im Mehl, dann im Ei und anschließend in den Semmelbrösel wenden. In einer Pfanne Butterschmalz erhitzen und die Schnitzel auf beiden Seiten unter hoher Temperatur goldgelb ausbacken. Danach den Krustenschinken auf beiden Seiten in einer Pfanne kurz anbraten. Die Schnitzel mit je einer Scheibe gebratenen Schinken und Käse belegen und im Ofen bei 180° C überbacken, bis der Käse geschmolzen ist.
In der Zwischenzeit zwei Eier in einem Gefäß aufschlagen und verrühren. Die Petersilie klein schneiden und hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in einer Pfanne mit heißem Fett braten, den Eifladen dabei nicht wenden.
Den Fladen teilen und die überbackenen Schnitzel damit belegen.
Zum Prager Schnitzel ist man gebratene Kartoffel und Blattsalat.
Rezeptanleitung. zum Herunterladen bitte anklicken.
Prager Schnitzel pdf Rezeptanleitung
Wiener Schnitzel, ein weiteres Schnitzel-Rezept auf diesem Blog. Bitte anklicken, um zum Beitrag zu gelangen.
Letzte Erdbeeren für Nikolai, Gedenken zum Todestag von Nikolai. Bitte anklicken, um zum Beitrag zu gelangen.
Windbeutel mit Erdbeeren, Gedenken zum ersten Jahrestag für Nikolai. Bitte anklicken, um zum Beitrag zu gelangen.
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