Frau Brüllen möchte heute wieder wissen, was ich so den ganzen Tag gemacht habe. Dabei ist das eigentlich ganz einfach: Solange es so heiß ist, wie momentan, versuche ich jede Anstrengung zu vermeiden und mache einfach nichts.
Damit wir nicht schon morgens in Schwitzen geraten, gibt es nach dem Aufstehen extra lauwarmen Kaffee. Klopfen erste Sonnenstrahlen an die Fenster, werden diese verschlossen und die Rollos heruntergefahren. Die Sonne hat Hausverbot.
Wir legen uns auf die Sofas und geben uns ehrliche Mühe, jede Bewegung zu vermeiden. Jeder schnappt sich ein Buch zum Lesen, doch selbst das Umblättern gerät zur schweißtreibenden Arbeit.
Da hilft nur der Einsatz unserer hauseigenen Klimaanlage. Wir nehmen ein kaltes Fußbad, das ist die beste Abkühlung ever und noch dazu völlig klimafreundlich.
Als es Mittag wird, sind wir noch unschlüssig, was wir kochen sollen. Da selbst der Herd Hitze erzeugt, wäre es sicher das Beste, wenn wir überhaupt nicht kochen würden. Die Mitbewohnerin schlägt vor, doch einfach aus den Sachen, die kühl im Kühlschrank herumlungern, fix einen leckeren Salat zu basteln. Also schnippeln wir aus den Restla, wie in Franken die Reste genannt werden, einen leckeren fränkischen Bodaggnsolod (Kartoffelsalat).
Nach dem Essen suchen wir weiter nach Abkühlung und kommen auf eine geradezu grandiose Idee. Hier in Franken gibt es Orte, an denen herrscht sowohl im Sommer als auch im Winter die gleiche Temperatur. Also fahren wir nach Streitberg und tauchen ab in die sibirische Kälte der Binghöhle. Eine ganze Dreiviertelstunde lang dauert unser winterlicher Ausflug durch die Tropfsteinhöhle.
Wir wären auch länger geblieben, doch leider war der Führer durch den Berg unerbittlich und schob uns wieder nach draußen. Dort wartete die Hitze auf uns und nahm uns wie gewohnt in Beschlag.
Nachdem wir wieder zu Hause waren, kramten wir den Rest des Mittagessens zusammen, packen alles ein und flüchten auf einen fränkischen Bierkeller. Dort gibt es nicht nur kühles Kellerbier, sondern auch kühlere Luft im Schatten uralter Bäume.
Erst wenn langsam die Dämmerung kommt und die Mücken ihren Angriff starten, werden wir zurückkehren.
Fränkischer Bodaggnsolod (Kartoffelsalat)
Zutaten:
Gegrillte Bratwürste vom Vortag
Gekochte Kartoffeln
1 Paprika
1 Zuchhini
1 kleine Gurke
2 hartgekochte Eier
Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer und Salatkräuter
Zubereitung:
Die Kartoffeln enthäuten und in dünne Scheiben schneiden und mit warmer Gemüsebrühe übergießen. Die Kartoffeln sollen nicht in der Brühe schwimmen können. Mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.
Die gegrillten Bratwürste und die restlichen Zutaten kleinschneiden und mit den Kartoffeln vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Salatkräutern abschmecken.
Tipp: Die Zuchhini vorher in einer Pfanne kurz anbraten und mit ein bisschen Cherry oder Cassis ablöschen und in den Salat geben.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkischer Bodaggnsolod pdf Rezeptanleitung
Link zu weiteren leckeren fränkischen Rezepten mit Bratwürsten.