Am Zwölften eines Monats will die nette Frau, bei der es draußen nur Kännchen (Link zur Blogaktion 12 von 12) gibt, wieder anhand von 12 Fotos wissen, was wir den ganzen Tag erlebt haben.
Die Mitbewohnerin ist ziemlich erkältet.
Damit sie keine kalten Füße hat, heize ich morgens ordentlich ein und feuere oder schüre drei Holzöfen an.
Damit sie schneller gesund wird, fahre ich zum Bäcker und will Schlotfeger holen. Leider waren alle schon weg. Nun gut, dann eben nicht. Ich fahre weiter zum Bioladen, hole frisches Holzofenbrot und Krautwürste.
Die soll es mittags mit halsfreundlichen Kartoffelbrei geben.
Nachmittags finde ich beim Aufräumen alte Fotoalben meiner Mutter. Ich blättere und sehe die Bilder vom Fasching 1958.
Sie erinnern mich an das, was mir eine Schulkollegin meiner Mutter erzählt hat. Meine Mutter besuchte damals eine Haushaltsschule in der Nähe des Klosters Münsterschwarzach. Dort wurde jedes Jahr für junge Leute aus der weiteren Umgebung ein Faschingsball veranstaltet. Kamen diese damals doch nur selten aus ihrem Dorf heraus . Oft heirateten sie quasi nur über den nächsten Misthaufen, blieben damit in der Nachbarschaft und oft auch innerhalb der eigenen Verwandtschaft. Immerhin blieb so das Land im Besitz der Familie. Die jungen Leute wurden mit Bussen gefahren und die Veranstaltung selbst war streng reglementiert. Frauen und Männer saßen getrennt gegenüber und getanzt wurde nur nach Aufforderung.
Am Abend muss die Mitbewohnerin noch zu einer Gemeinderatssitzung, ich lese dafür das Buch „Klaussteiner Urvertrauen“ von Marga Neuner, ein Urgestein aus der Fränkischen Schweiz, die einen einfachen, aber ziemlich genauen Blick auf die Menschen und deren Probleme in unserer Zeit wirft.
Fränkische Krautwurst
Eine gebratene Krautwurst gehört zu den oberfränkischen Delikatessen, die ihre Herkunft von der Arme-Leute-Küche zwar nicht verleugnen, sich jedoch bis in die feinen Etagen der gehobenen Küche emporarbeiten konnte. Ursprünglich gab es zur Leberwurst Sauer- oder Weißkraut, damit aus einem kleinen Stückchen Wurst ein kleines bisschen mehr Wurst wurde.
Zu den Krautwürsten gab es traditionell Steckrüben, die zwar ursprünglich als Schweinefutter dienten, in Hungerzeiten jedoch willkommener Kartoffelersatz waren, der gar nicht mal so schlecht schmeckte.
Bei uns im Dorf werden die Rüben noch immer gerne zu Krautwürsten gegessen.
Damit sie ihren Geschmack richtig entwickeln können, müssen sie allerdings in Butterschmalz angebraten werden.
Fränkische Krautwürste mit Steckrüben
Zutaten:
4 Krautwürste (frisch oder geräuchert)
2 mittlere Steckrüben
1 kleine Zwiebel
Gemüsebrühe
Mehl
Sahne
Zubereitung:
Steckrüben in mundgerechte Scheiben und Zwiebeln in kleine Würfel schneiden. Dann zuerst die Zwiebel und dann die Steckrübenscheiben in Butterschmalz anbraten. Mit Gemüsebrühe ansetzen und die Steckrüben weichkochen. In der Zwischenzeit die Krautwürste mit einem Zahnstocher anstechen, damit sie nicht aufplatzen und in einer Pfanne mit leicht geschlossenem Deckel langsam erwärmen.
Nachdem die Steckrüben weichgekocht sind, alles leicht mit Mehl bestäuben und verrühren, bis die Soße leicht sämig wird. Mit Sahne verfeinern und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Krautwürste mit Steckrüben Rezeptanleitung
Anleitung zur Herstellung von Krautwürsten hier klicken