Im September wachsen die Pfüffer, wie wir in Franken zu den Pilzen sagen. Gut, manche Franken sagen auch „Pfiffer“ zu ihnen, das kommt ganz darauf an, in welcher Ecke sie aufgewachsen sind.
Sobald es draußen an der Zeit war, schnappten sich die Pilzsammler ihr Weidenkörbchen und schwärmten hinaus in die Wälder. Dort gab und gibt es viele Stellen, an denen sich eine Suche nach diesen leckeren Bodengewächsen lohnt. (Da es leider auch giftige Pilze gibt, sollten sie sorgfältig bestimmt werden. Andernfalls bleibt der Pilzgenuss einmalig und kann unter Umständen auch tödlich enden)
Während heute hinter unserem Elternhaus bis zum Dorfende noch viele Einfamilienhäuser stehen, begann früher dort der Wald. Wir wuchsen gewissermaßen neben ihm auf und ich habe viel Zeit dort verbracht.
Ich war vielleicht neun Jahre alt, als ich mich ebenfalls auf die Suche nach den Pfüffern begab. Ich lief schnell über die Wiese hinter dem Haus, bis ich in den Wald kam und suchte. Leider fand ich dort nicht so viele, dass es für unsere siebenköpfige Familie gereicht hätte.
Als ich auf dem Rückweg über die Wiese zurücklief, entdeckte ich dort riesige weiße Pilze, so viele, dass mein Korb für alle viel zu klein war. Ich flitzte nach Hause, kippte die Pilze aus und zog ein zweites Mal zur Wiese. Als ich endlich alle Pilze eingesammelt hatte, die ich an diesem Tag finden konnte, präsentierte ich meiner Mutter die Ausbeute.
Es war tatsächlich so viel, dass wir uns alle an Pilzen sattessen konnten.
Die Mutter bereitete die Pilze mit einer Rahmsoße und machte Semmelklöße dazu, so wie es uns am besten schmeckte.
Tipp: Bei den fränkischen Semmelknödel werden – im Unterschied zu den bayerischen Semmelknödeln – keine Laugenbrezeln verwendet.
Pfüffer mit Rahmsoße und Semmelklößen
Semmelklöße
Zutaten:
6 altbackene Brötchen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Bund Petersilie
1/4 lauwarme Milch
3 Eier
1 EL Mehl
Semmelbrösel
Salz, Pfeffer und Muskat
Zubereitung:
Speck, Knoblauch und Zwiebel kleinschneiden und in einer Pfanne anbraten. Anschließend abkühlen lassen. Die 6 Brötchen in dünne Scheiben schneiden und mir der warmen Milch übergießen. Eier, Zwiebeln, Mehl und die fein geschnittene Petersilie untermischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Eventuell Semmelmehl hinzugeben. Die Masse muss gut fest sein, damit die Klöße im Wasser nicht zerfallen.
Mit feuchten Händen die Klöße formen und im heißem Wasser ca. 15 Minuten ziehen lassen. Die Klöße sind fertig, wenn sie nach oben steigen.
Champignon-Rahmsoße
Zutaten:
500 g Champignons oder andere Pilze
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
50 g Speck
1 Bund Petersilie
1 Becher Sahne oder Kondensmilch
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebel, Knoblauch und den Speck kleinschneiden und in einer Pfanne anbraten. Anschließend beiseite stellen.
Die Champignons ebenfalls kleinschneiden und in einer Pfanne knusprig rausbraten. Jetzt die Sahne bzw. Kondensmilch, die fein gehackte Petersilie und die Zwiebeln hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Meine Mutter stellte die Soße aus Gemüsebrühe her, die sie mit Speisestärke band.
Rezeptanleitung: Zum Herunterladen bitte anklicken.
Pfüffer mit Semmelklößen pdf Rezeptanleitung