Wie feiert man einen Muttertag, wenn die Mutter nicht mehr lebt?
Als Kind habe ich schon Wochen zuvor überlegt, wie oder womit ich meiner Mutter eine Freude machen könnte. Es war mir sehr wichtig, ihr meine Liebe zu zeigen.
Geblieben sind die Erinnerungen. Sie liebte Erdbeeren und sie liebte Käsekuchen. Deswegen gibt es in Gedenken an sie heute einen Käsekuchen mit Erdbeeren.
Als ich nach einem Geschirr für die Blog-Fotos für den Kuchen suchte, entdeckte ich ihr japanisches Teeservice im Schrank. Sie bekam es 1962 zu ihrer Hochzeit geschenkt. Ich kann mich nicht erinnern, das jemals daraus Tee getrunken wurde, weil es für meine Eltern so wertvoll war. Einmal nahm unsere Mutter das Service zu Verwunderung ihrer fünf Söhne aus der Vitrine und drückte jeden eine Tasse in die Hand. Sie wies uns darauf hin, sehr vorsichtig zu sein, da das Porzellan hauchdünn ist und leicht zerbrechen könnte. „Schaut euch einmal den Boden der Tasse an“, forderte sie uns auf. Außer Vertiefungen konnten wir aber nichts erkennen und wussten nicht, was sie damit wollte. Dann wies sie uns an, beim Hineinschauen den Boden der Tasse in das Licht zu halten. Als wir dort einen japanischen Frauenkopf sahen, staunten wir.
Sie nahm uns die Tassen wieder ab und stellte sie vorsichtig an ihren Platz zurück. Obwohl ihre fünf Söhne Geschirr für alltäglich und damit uninteressant hielten, wollte jeder später dieses japanische Teeservice von ihr erben.
Als ich einmal mit meiner Mitbewohnerin die japanische Frau im Boden der Tasse zeigte und ihr die Geschichte erzählte, tranken wir anschließend Tee daraus. Als das mein Vater bemerkte, wurde ich ermahnt: Es sei viel zu wertvoll, um daraus Tee zu trinken. Jetzt interessierte mich, was dieses Service wirklich wert ist. Ich recherchierte im Internet und fand das Service für noch nicht einmal 30 Euro. Es gibt Dinge, die ihren finanziellen Wert verlieren. Was bleibt, ist die damit verbundene Erinnerung. Heute am Muttertag trinke ich mit meiner Mitbewohnerin aus den Tassen Tee, denke dabei an meine Mutter und genieße dabei den leckeren Kuchen, den die Mitbewohnerin gebacken hat.
Käsekuchen mit Erdbeeren
Zutaten:
für den Mürbteig:
200 g Mehl
100 g Zucker
100 g Butter
1 Eigelb
1 EL Vanillezucker
Eine Messerspitze Backpulver
für die Käsefüllung:
300 g Magerquark
100 g Zucker
60 g Butter
1 TL Speisestärke
2 Eier
1 Eiweiß
1/2 unbehandelte Zitrone
1 Päckchen Tortenguss
ca. 300 g Erdbeeren zum Belegen
Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Mürbteig einen geschmeidigen Teig kneten und anschließend in einer Frischhaltefolie im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Quark gut abtropfen lassen und die Eier in Weiß- und Gelbei trennen.
Die Butter mit dem Zucker schaumig rühren, die Eigelbe hinzufügen und die Zitronenschale hineinreiben. Zusammen mit dem Zitronensaft und dem Quark verrühren. Jetzt die Eiweiße steif schlagen und mit der Speisestärke unter die Quarkmasse heben.
Eine ausgefettete Backform mit dem Mürbteig auslegen und dabei einen hohen Rand bilden.
Die Quarkmasse einfüllen und den Kuchen auf der unteren Schiene bei 180° C ca. eine Stunde backen.
Ist der Kuchen abgekühlt, kommt er aus der Form und wird mit den Erdbeeren bedeckt. Zum Schluss kommt Tortenguss über die Erdbeeren.
Rezeptanleitung. zum Herunterladen bitte anklicken.
Käsekuchen mit Erdbeeren pdf Rezeptanleitung