In den sechziger Jahren war es vielerorts noch üblich, dass sich die Menschen ein Schwein im Stall hielten, es großzogen, fütterten und im Winter schlachten ließen. Damit war der Fleischbedarf fürs ganze Jahr zwar noch nicht ganz gedeckt, aber so ziemlich.
So war es auch bei uns: Das Ferkel holten wir jedes Jahr von einem Schweinezüchter aus dem Steigerwald. Wir machten unseren Ausflug dorthin, der Bauer steckte das Schweinchen in einen Kartoffelsack, übergab es uns und bekam sein Geld dafür. Wir Kinder bekamen den Sack mit dem Schweinchen auf den Schoß. Dort zappelte das Schweinchen und für uns war es ein aufregendes Erlebnis.
Zu Hause angekommen, kam das Schwein in den Schweinestall, der sich auf dem Hof meiner Urgroßmutter befand. Es bekam Kartoffeln und die Essensabfälle, die bei der Urgroßmutter so anfielen.
War das Schwein groß genug, kam der Schlachter und es war vorbei mit dem lustigen Schweineleben. An diesem Tag wurde der große Waschkessel, in dem sonst die Wäsche gekocht wurde, zum Wurstkessel. Mit Wasser und Gewürzen gefüllt, kochte jetzt in ihm das Kesselfleisch und auch die Blut- und Leberwürste.
Viele Metzgereien in Franken haben bis heute einmal in der Woche einen Schlachttag, an dem sie beispielsweise Blut- und Leberwürste frisch anbieten. Sie werden warm gegessen und sind besonders lecker.
Zutaten
Frische Leberwürste und Blutwürste vom Metzger
Holzofenbrot
Original fränkisches Sauerkraut
500 Gramm fränkisches Sauerkraut, eine Zwiebel, ein geschälter und in kleine Stücke geschnittener Apfel, ein Eßlöffel Zucker, ein Eßlöffel mit Kümmel, zwei Lorbeerblätter, fünf Wacholderbeeren, fünf schwarze Pfefferkörner und 100 Milliliter Brühe.
Rezept
Die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden, diese zunächst in der Pfanne anschwitzen, bis sie glasig werden. Die klein geschnittenen Apfelstückchen dazu – und alles mit Zucker bestreuen. Warten, bis der Zucker schmilzt und karamellisiert. Die Brühe aufgießen, das Sauerkraut und die Gewürze hinzugeben.
Bevor die Blut- und Leberwürste in der Pfanne angebraten werden, sollte die Wurstpelle mit einer Gabel mehrfach aufgestochen werden: So platzen sie in der Hitze nicht auf. Die Blut- und Leberwürste kommen einfach in die Pfanne und werden auf zwei Seiten jeweils zehn Minuten lang bei mittlerer Hitze gebraten. Anschließend nehme ich sie aus der Pfanne, gieße noch etwas Wasser in die heiße Pfanne und löse damit die Bratenrückstände auf. Der Bratensaft kommt noch über das Sauerkraut und verfeinert es.
Tipp: Je öfter ein Sauerkraut wieder aufgewärmt wird, desto besser schmeckt es.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken
Original Fränkisches Sauerkraut pdf Rezeptanleitung