Wenn uns die Patin unserer Mutter mit der Frage „Wollt ihr mal einen richtig guten Salat?“ zum Essen lud, wussten wir, dass sie gleich etwas Leckeres aus ihrem urfränkischen Repertoire an Rezepten zaubern würde. Als echtes „Krenweib“ ging sie nicht nur mit Meerrettich und Gewürzen handeln, sondern kannte sich besonders mit Kräutern so gut aus, dass sie diese auf dem Acker neben unserem Haus anpflanzte.
Sie holte dann einen Blattsalat aus ihrem Garten, briet dazu Speckstückchen kross an – und wir waren selig.
Die Patin unserer Mutter war noch eine Frau vom alten Schlag, wie man bei uns so sagt. Einen Arzt hatte sie ihr Leben lang nicht nötig. Jeden Morgen ging sie nach der Messe in den Garten und arbeitete dort, bis es wieder dunkel wurde. Probleme mit dem Kreuz, den Knien oder andere Beschwerden kannte sie nicht.
Einmal hörten wir sie im Garten um Hilfe rufen, rannten aus dem Haus, konnten sie jedoch nirgends sehen. Die Rufe kamen aus dem Wassergraben, der hinter unserem Haus war: Sie war dort hineingefallen, lag auf dem Rücken und ruderte mit Armen und Beinen. Weil sie aber ihren Huckelkorb noch umgeschnallt hatte, konnte sie sich davon weder befreien, noch aufstehen. Sie erinnerte uns an eine Schildkröte, die auf dem Rücken liegend mit den Beinen rudert und mussten uns das Lachen verkneifen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir sie endlich befreien konnten: Ihr Korb war so schwer mit Gras beladen, dass wir zu zweit anpacken mussten, um ihn aus dem Graben zu heben.
Als wir ihr aus dem Graben geholfen und sie wieder aufgerichtet hatten, wollte sie, dass wir ihr den schweren Korb wieder auf den Rücken hucken. Auch wenn wir mit Engelszungen auf sie einredeten, sie wollte nicht, dass das Gras liegen bleibt, damit der Korb leichter wird. Sie blieb stur: „Das Hasenfutter muss nach Hause!“ Mit voll beladenem Rücken machte sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Haus – und zog noch einen Handwagen hinter sich her, der ebenfalls mit Gras voll beladen war.
Fränkischer Blattsalat mit grünem Speck
Zutaten:
Einen ganzen Blattsalat
4 Scheiben grünen Speck
1 Glas Wasser
3 EL Essig
1 TL Zucker
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Den Blattsalat waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
Den grünen Speck (keinen geräucherten) in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur auslassen, bis die Speckwürfel knusprig braun sind.
In der Zwischenzeit die Marinade ansetzen. Dazu Wasser, Essig, Salz, Pfeffer und den Zucker gut miteinander vermischen. Jetzt den etwas abgekühlten Speck in die Marinade geben. Das flüssige Fett aus der Pfanne nach beliegen ebenfalls hinzugeben und ebenfalls gut verrühren. Die noch warme Marinade über den Salat gießen, vermengen und etwas ziehen lassen.
Der Salat sollte sofort serviert werden, da er mit der noch warmen Marinade am besten schmeckt.
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Fränkischer Blattsalat mit grünem Speck pdf Rezeptanleitung