Der Tagebuchblog von Frau Brüllen will heute, wie an jedem 5ten eines Monats wissen, was ich den ganzen Tag lang mache, oder im kurz: Was machst du eigentlich den ganzen Tag: WMDEDGT.
Ich war heute mit Apfelkräpfla beschäftigt. Wie sie genau zubereitet werden, habe ich weiter unten beschrieben.
Morgens bin ich aufgestanden, habe meinen Kaffee getrunken und die Holzöfen angeheizt, schließlich ist es draußen kalt.
Zwischendrin schreibe ich an einem Text über einen Kinderfilm, der hier in der Fränkischen Schweiz gedreht wurde und von einem Streich handelt, den ich höchstpersönlich in meiner Kindheit angestellt habe – und der, ganz ohne mein Zutun, zu einem Kinderbuch und einem Film wurde. Über den Streich erzähle ich am Freitag im Jungen Theater in Forchheim, natürlich in echt Fränggisch.
Anschließend male ich ein Etikett für unser Apfel-Chili-Gelee, das die Mitbewohnerin letzte Woche gekocht hat, koche aus den Resten der Abokiste ein Curry-Gemüse und als Nachtisch die schon oben erwähnten Apfelkräpfla.
Am Nachmittag habe ich die Firmpatin meiner Mutter besucht, die mir liebenswerterweise ihr altes Hausrezept vom fränkischen Apfelstrudel verraten hat. Den gibt es aber ein anderes Mal.
Heute Abend gehe ich noch zu einem Vortrag über „Was ist Wahrheit?“ in der Stadtbücherei Forchheim, auf den ich schon sehr gespannt bin.
Apfelkräpfla sind ein beliebter und leckerer Nachtisch, der oft mit Vanilleeis kombiniert wird. Ursprünglich waren sie jedoch eine vollwertige Mehlspeise, die vor allem am Freitag auf dem Tisch kamen, an dem kein Fleisch gegessen werden durfte. Dazu gab es Apfelmus oder sie wurden mit Zucker und Zimt bestreut.
Apfelkräpfla wurden vor allem in den Wintermonaten gegessen, da es kein frisches Gemüse gab, und man auf die eingelagerten Nahrungsmittel zurückgreifen musste.
Äpfel konnten problemlos aufbewahrt werden. Vor allem die Sorte Boskop war sehr lange haltbar.
Viel Variationen bei den Nachspeisen scheint es früher nicht gegeben zu haben, Schokolade war zu teuer und für das Eis fehlten die Kühlschränke.
Deswegen waren Apfelkrapfen ein beliebtes Dessert an Festtagen, sobald die ersten Sorten im Sommer reif waren.
An den Kirchweihfesten nutzten junge Männer diese süß-fruchtige Mehlspeise auch als Eisbrecher, um Frauen näher kennen zu lernen, wie diese Strophe eines Kirchweihliedes zeigt:
„Madla, mogst an Apfelkrapfen, Oder mogst mich heiern net? Schau ner wie die Sunna scheint, Oder ich zerreiß mei Schmies.“
Die Apfelkräpfla schmecken aber auch wenn sie kalt geworden sind sehr gut.
Wer vor einem vollen Teller sitzt und eines probiert, dem geht es wie mit einer Tüte Chips. Man kann nicht mehr aufhören, davon zu essen auch wenn man schon längst satt ist.
Apfelkräpfla
Zutaten:
4 Äpfel
250 Gramm Mehl
250 ml Milch
2 Eier
Zucker
Sonnenblumen- oder anderes Öl
Salz
Mögliche Beilagen:
Zimt und Zucker, Vanillesoße oder Vanilleeis
Zubereitung:
Die Milch wird in eine Schüssel gegeben und in dieser das Mehl nach und nach eingerührt. Ein Schneebesen leistet hierbei hilfreiche Dienste. Eier, Salz, Zucker und Öl ebenfalls hinzufügen und wieder gut verrühren. Der Teig darf ein paar Minuten ruhen. Währenddessen wird das Kerngehäuse der Äpfel ausgestochen, die Äpfel werden geschält und in Scheiben geschnitten. Die Apfelscheiben kommen sofort in den Teig: So werden sie nicht braun.
Sollen sie gebacken werden, fischt man die einzelnen Apfelscheiben aus dem Teig und brät sie im heißen Fett aus. Es sollte sich immer genügend Teig rund um die Apfelscheiben befinden, schließlich sollen es Apfelküchla und keine Bratäpfel werden. Ist der Teig oben auf den Apfelscheiben fest, werden sie gewendet und von der anderen Seite ebenfalls gebräunt. Falls eine Meute hungriger Mäuler rund um den Tisch wartet, hilft es, wenn mit zwei Pfannen gleichzeitig auf dem Herd hantiert wird.
Rezeptanleitung: Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkische Apfelkräpfla pdf Rezeptanleitung
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