Fränkische Tapas

Schwarzer Johannisbeerlikör

Aufgesetzter schwarzer Johannisbeerlikör

Weil Schwarzer Johannisbeerlikör lecker ist, ging ich heute morgen gleich nach dem Frühstück in den Garten. Dort warteten die schwarzen Johannisbeeren schon darauf, geerntet zu werden.

Schwarzer Johannisbeerlikör

Zutaten
  

  • 500 Gramm Schwarze Johannisbeeren
  • 0,5 Liter Doppelkorn oder Wodka mit 40 Vol.-%
  • 150 Gramm brauner Kandiszucker

Anleitungen
 

  • Die schwarzen Johannisbeeren etwas zerdrücken und in ein verschließbares Glas geben. Mit Doppelkorn aufgießen und den braunen Kandiszucker hinzugeben. Die Beeren müssen vollständig von der Flüssigkeit bedeckt sein.
    Aufgesetzter schwarzer Johannisbeerlikör
  • Das Glas verschließen und mindestens 5 Monate ruhen lassen. Einmal im Monat etwas durchschütteln. Ist der Likör durchgezogen, werden die Früchte abgegossen und ausgedrückt.
  • Anschließend kann der Likör in Flaschen abgefüllt werden.
    Der Likör kann aber auch mit einer Zimtstange, Nelken oder Vanilleschote gewürzt werden. Diese werden gleich beim Aufsetzen hinzugegeben.
     

In Frankreich heißt schwarzer Johannisbeerlikör ja Cassis. Als die Nazis während der Besatzungszeit sämtlichen Burgunder requiriert hatten, blieb den Franzosen selbst nur trockener Weißwein und eben der schwarze Johannisbeerlikör. Gemischt ergab beides einen leckeren Cocktail. Unter dem Namen Kir Royal lernte ihn schließlich die ganze Welt kennen. Kommt statt Weißwein Champagner ins Glas, heißt er einfach Kir de Champagne.

Ich selbst mache den Johannisbeerlikör seit vielen Jahren, immer wieder nach dem Rezept der Oma. Gelegentlich wandle ich ihn ein bisschen ab, experimentiere mit Vanille, Zimt und anderen Gewürzen. Dass der Likör lecker ist, ahnten selbst die Kinder, auch wenn sie selbstverständlich nichts davon bekamen. Als jedoch nach einer Familienfeier die Gäste lang und umständlich an der Haustür verabschiedeten, nutzte eines von ihnen die Gelegenheit. Noch standen die Likörgläschen auf dem Tisch, jedes von ihnen mit einem kleinen Tröpfchen Johannisbeerlikör. Weil die Gläschen klein genug für die Kinderzunge waren, leckte das Kind die Neige aus. Dass ich über die auf diese Art gesäuberten Gläser nicht ganz glücklich war, versteht sich. Beim nächsten Fest wurden daher die Likörgläschen gleich abgeräumt. Vorsichtshalber und egal, ob in ihnen noch schwarzer Johannisbeerlikör war oder nicht.

Berauschend und gesund zugleich

Die schwarzen Beeren schmecken nicht jedem. Trotzdem sind sie gesund und enthalten viel Vitamin C. Ob das für den Likör auch noch zutrifft, kann ich nicht sagen. Im Alkohol löst sich ja vieles. Vermutlich ist es aber wie mit vielen Dingen: Die Menge macht es. Ein Gläschen am Tag, vielleicht zum Kuchen oder nach dem Essen, dürfte kaum schaden. Wer täglich eine ganze Flasche davon trinkt, sollte gelegentlich die Leber nach ihrer Meinung fragen.

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