Meine Mitbewohnerin und ich staunten nicht schlecht, als wir auf einer Speisekarte in der Fränkischen Schweiz einen Frankenburger entdeckten. Wir wurden neugierig und haben ihn bestellt. Was dann kam, war nicht etwa ein typischer Hamburger aus fränkischen Zutaten, nein, der Wirt hatte sich selbst einen Frankenburger aus typisch fränkischen Speisen ausgedacht. Ein großes Stück Fleisch zwischen zwei Baggers (Kartoffelpuffer) mit ordentlich viel Bratensoße. Obendrauf gab es noch einen großen Klecks Krensoße. Alles zusammen ließ sich zwar nicht so wie ein echter Hamburger ins Pfötchen nehmen, doch er war einfach so lecker, dass wir ihn zu Hause nachgebastelt haben.
Und weil heute wieder der 12te eines Monats ist und Frau Kännchen zur Blogaktion 12 von 12 aufruft, erkläre ich die Herstellung eines Frankenburgers in 12 Bildern.
Die Geschichte vom Schlotfeger
„Noo, du Debberla, hossd wirrer dain Schlüssel vergessn?“ rief mein Zwillingsbruder laut durchs offene Fenster, als es unten klingelte. Er vermutete den nächst Jüngeren an der Haustür und setzte einfach seine Schimpfkanonade fort:
„Obber dessmoll hossd echd Bech: Ich mach der die Dür nedd auf.
Eddz mussd selber schaua wissd reikummsd.
Ich hobb long gnuch dein Debbn gschbülld.
Eddz iss schluss. Mir homm dir long gnuch gsochd, dass dein Hausschlüssel eischdeggn söllsd.
Du dengsd woll, mir senn dai Debbn.
Aber do hossd di brennd, du Orschloch. Mir reichds.
Do brauchsd gor nemmer läudn – ich schdee nedd auf und wennsd draußn verhungersd.
Plötzlich tönte es laut, deutlich und mit tiefer Stimme von der Haustür:
„Schlooooootfeeecher!“
Mein Zwillingsbruder brauchte eine Weile, bis er endlich verstand, dass kein Bruder vor der Haustür wartete, sondern eben der Schlotfeger.
„Jajaja“, antwortete mein Bruder eifrig: „Ich komme sofort!“
Es war ihm sichtlich peinlich, dass ein Fremder gehört hatte, wie er über seinen Bruder hergezogen war. Doch der Schlotfeger wusste sicher, dass nicht er gemeint war und grinste meinen Bruder an, kam ins Haus und verrichtete seine Arbeit.
Als unser jüngerer Bruder, der in der Tat etwas vergesslich war, nach Hause kam, grinste er schadenfroh.
Klingelte später einer von uns ohne Schlüssel an der Haustür und keiner wollte kommen, riefen wir seit dieser Zeit mit tiefer Stimme einfach: „Schlooooootfeeeecher!“
Frankenburger
Baggers
Zutaten:
750 Gramm Kartoffeln, vorwiegend festkochend
2 EL Mehl
2 Eier
Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung:
In einer Pfanne knusprig herausbacken. Bevor der Teig mit einem Löffel in die Pfanne kommt, muss alles noch einmal durchgemischt werden, damit die Flüssigkeit wieder untergerührt ist. Den Teig flachdrücken und erst wenden, wenn die untere Seite schön knusprig ist.
Fleischküchle
Zutaten:
500 g gemischtes Hackfleisch oder Bratwurstbrät
1 Ei
1 Zwiebel
1 eingeweichtes Brötchen
1 EL Senf
Pfeffer
Salz
Muskat
Majoran
frische Petersilie
Zubereitung:
Das Brötchen wird in warmer Milch eingeweicht und lässt sich anschließend gut ausdrücken.
Die Zwiebeln werden in klitzekleine Würfel geschnitten.
Alles kommt zusammen mit dem Hackfleisch bzw. Bratwurstbrät und den Gewürzen in eine Schüssel und wird gut vermischt.
Anschließend werden kleine Küchla geformt, etwa so groß wie ein kleines Äpfelchen, plattgedrückt und in einer Pfanne herausgebraten.
Meerrettichsoße
Sauerrahm, Naturjoghurt, oder Schmand mit frisch geriebenen Meerrettich oder Meerrettich aus dem Glas, nach belieben, verrühren.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Frankenburger pdf Rezeptanleitung
Link zu weiteren leckeren fränkischen Rezepten mit Bratwürsten.