12 Bilder vom Tag zu bloggen, dazu ruft die nette Frau mit dem Kännchen an jeden 12ten eines Monats mit ihrer Aktion 12 von 12 auf.
Heute gab es bei uns leckeren fränkischen Apfelstrudel zum Kännchen Kaffee am Nachmittag, dessen Zubereitung ich hier in 12 Bildern vorstelle.
Die Bauern in der Fränkischen Schweiz sind steinreich. Auf ihren Äckern liegen so viele Steine, dass sie jährlich gelesen und auf den Rändern abgelegt wurden. Da bei jedem neuen Ackern wieder neue Steine aus dem Boden sprichwörtlich sprießen, haben viele von den Bauern lieber Apfelbäume gepflanzt statt Weizen und Hafer zu säen. Schließlich können gerade Äpfel je nach Sorte den ganzen Winter über gelagert und immer wieder aufs Neue zu leckeren Speisen verarbeitet werden.
Unsere Mutter jedenfalls verarbeitete einen Teil der Apfelernte zu Leckereien oder kochte sie als Apfelmus ein. Der Rest landete in einer großen Holzschütte und wartete in einer kühlen und dunklen Kellerecke darauf, dass er ebenfalls verspeist wurde. Im Lauf des Winters wurden die Äpfel jedoch runzelig und wir hatten keinerlei Appetit mehr auf das Obst. Dann schnitt die Mutter die restlichen Äpfel klein und steckte sie als Apfelstrudel in einen Nudelteig.
Warum die Franken einen Nudelteig und keinen Mürb- oder Blätterteig für ihren Apfelstrudel verwendeten, ist mir nicht bekannt. Vielleicht waren gerade Nudelteig und Äpfel übrig, so rein zufällig. Die fränkische Küche ist ja auch eine Resteverwertungsküche und viele Rezepte sind so entstanden.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Mutter den Apfelstrudel zubereitet hat. Gespannt schaute ich ihr zu, wie sie die Apfelgewürzmischung auf dem ausgerollten Teig verteilt und anschließend routiniert zusammengerollt hat.
Da die Firmpatin meiner Mutter viele Jahre in einer Wirtschaft als Köchin gearbeitet hat, konnte sie mir unser altes Familienrezept verraten. Dieses verzichtet zwar auf Rosinen und Zimt, ist aber trotzdem super lecker.
Vorsicht! Wer einmal einen Apfelstrudel mit Nudelteig selbst macht und frisch auf den Tisch bringt, dem werden seine tiefgekühlten Artgenossen möglicherweise nicht mehr oder nicht mehr so gut schmecken.
Fränkischer Apfelstrudel
mit Nudelteig
Zutaten:
Für den Strudelteig:
250 g Weizenmehl
1/8 L lauwarmes Wasser
1 Prise Salz
50 g Butterschmalz
3 EL Öl
Für die Füllung:
60 g Semmelbrösel
80 g Butter
200 g Sahne
100 g Mandelblättchen
1,5 kg Äpfel
3 EL Zucker
1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung:
Mehl, Wasser, Salz, Butterschmalz und Öl in eine Schüssel geben und zu einem geschmeidigen Teig kneten.
Den Teig abgedeckt eine halbe Stunde ruhen lassen.
Anschließend den Teig dünn ausrollen und mit 2/3 der Sahne bestreichen.
In einer Pfanne die Semmelbrösel mit der Butter rösten, bis sie krümelig wird. Eventuell noch Semmelbrösel hinzugeben.
Äpfel schälen und in kleine dünne Scheiben schneiden.
Zusammen mit den gerösteten Semmelbrösel, den Mantelplättchen und den Zucker gut vermischen und auf den Sahnenudelteig gleichmäßig verteilen. Ringsherum einen Rand von 5 cm frei lassen.
Zwei gegenüberliegende Ränder einschlagen und den Teig fest und gleichmäßig aufrollen.
Den Apfelstrudel auf ein Backblech mit Backpapier legen und alle 2 cm von oben einschneiden. Den Rest der Sahne mit dem Ei verquirlen und den Strudel damit einstreichen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C ca. 45 Minuten backen bis er goldbraun ist.
Den fertigen Apfelstrudel eine halbe Stunde ruhen lassen, erst dann anschneiden.
Der Apfelstrudel wird mit Vanillesoße oder -eis serviert und mit Puderzucker bestreut.
Rezeptanleitung. Zum Herunterladen bitte anklicken.
Fränkischer Apfelstrudel pdf Rezeptanleitung
Fränkische Apfelkräpfla, ein weiteres leckeres Rezept mit Äpfel auf diesem Blog. Bitte Bild anklicken, um zum Beitrag zu gelangen.